Mitteilung
Die ESO und Chile feiern 60 Jahre Zusammenarbeit in der Astronomie
12. Oktober 2023
Am 6. November 1963 unterzeichneten die Europäische Südsternwarte (ESO) und die Republik Chile ein Abkommen, mit dem eine Zusammenarbeit in der Astronomie begann, die weltweit enorme Auswirkungen hatte. Diese Beziehung ermöglichte die Errichtung einzigartiger Observatorien in der Atacama-Wüste wie La Silla, Paranal und ALMA, sowie die Entwicklung starker astronomischer Gemeinschaften und bahnbrechender wissenschaftlicher Errungenschaften.
Gestern hielten der ESO-Rat und Mitarbeiter*innen der ESO zusammen mit Diplomat*innen der ESO-Mitgliedsländer, chilenischen Behörden und der wissenschaftlichen Gemeinschaft eine Feier in den ESO-Büros in Santiago ab - die erste von mehreren Feierlichkeiten anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Abkommens.
Die gemeinsame Geschichte von Chile und der ESO ist von mehreren Meilensteinen geprägt, die diese Partnerschaft gestärkt haben. Das erste von der ESO errichtete Observatorium, das 1969 in der Region Coquimbo, 600 km nördlich von Santiago, eingeweiht wurde, war La Silla. Hier betreibt die ESO derzeit einige der leistungsfähigsten optischen Teleskope ihrer Klasse. Außerdem beherbergt es internationale Projekte, die die Zusammenarbeit, die Forschung auf hohem Niveau und die Ausbildung neuer Fachkräfte fördern.
Im Jahr 1996 unterzeichneten die ESO und Chile ein Zusatzabkommen, das chilenischen wissenschaftlichen Einrichtungen garantierte Beobachtungszeiten an ESO-Teleskopen einräumt. Darüber hinaus wurde das Gemeinsame Komitee ESO-Chile gegründet, um einen jährlichen Wettbewerbsfonds zu verwalten, der zur Entwicklung der Astronomie, verwandter Technologien und der Öffentlichkeitsarbeit auf nationaler und regionaler Ebene in Chile beiträgt.
1999 wurde in der Region Antofagasta im Norden Chiles das Paranal-Observatorium der ESO eingeweiht, das das Very Large Telescope (VLT) der ESO beherbergt. Das VLT, das kürzlich 25 Jahre alt wurde, ist das Flaggschiff der ESO für die bodengebundene Astronomie der heutigen Zeit und hat sich zum modernsten optischen Teleskop der Welt entwickelt.
Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) auf dem Chajnantor-Plateau, 50 km von San Pedro de Atacama entfernt, wurde vor zehn Jahren eröffnet. ALMA ist das größte Radioastronomie-Observatorium der Welt und ein globales astronomisches Gemeinschaftsprojekt, das gemeinsam von der ESO und ihren internationalen Partnern aus Nordamerika und Ostasien in Zusammenarbeit mit der Republik Chile betrieben wird. In diesem Jahr feiert es zehn Jahre wissenschaftlichen Betrieb.
Diese Observatorien erzeugen eine riesige Menge an astronomischen Daten, die faszinierende wissenschaftliche Entdeckungen ermöglicht und sogar zu mehreren Nobelpreisen geführt haben.
Außerdem baut die ESO derzeit das Extremely Large Telescope (ELT) auf dem Cerro Armazones in der Nähe von Paranal. Es wird voraussichtlich noch vor Ende dieses Jahrzehnts den wissenschaftlichen Betrieb aufnehmen und das größte optische Teleskop der Welt sein, was die Beziehungen zu Chile weiter stärken und gleichzeitig unser Verständnis des Universums verändern wird.
Die Feierlichkeiten zum sechzigjährigen Bestehen der Zusammenarbeit umfassen auch Veranstaltungen für die lokale Bevölkerung. Am 4. November wird die Stiftung für Jugend- und Kinderorchester Chiles (FOJI) in La Serena ein neues Musikstück zu Ehren des La-Silla-Observatoriums spielen. Dies ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der ESO und der FOJI in den letzten 12 Monaten, die Besuche der Musiker*innen in den Observatorien und Treffen zwischen Musiker*innen und ESO-Mitarbeiter*innen umfasste.
Kontaktinformationen
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ESO Chile Press Officer
Santiago, Chile
E-Mail: francisco.rodriguez@eso.org
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