Pressemitteilung
Originalgroßes Modell des weltgrößten Teleskopspiegels beim Tag der offenen Tür der ESO gebaut
17. Oktober 2011
Am Samstag, dem 15. Oktober, öffnete die Europäische Südsternwarte (ESO) die Türen ihres Hauptsitzes in Garching bei München für Jedermann. Im Verlauf des Tages hatten mehrere Tausend interessierte Besucher die Gelegenheit, die verschiedenen Arbeitsgebiete der ESO kennenzulernen und an einem 1:1-Nachbau des Hauptspiegels des geplanten größten optischen Teleskops der Welt mitzuwirken — des European Extremely Large Telescope (E-ELT).
Knapp 3100 Besucher kamen am Samstag zum Tag der offenen Tür 2011 in den Hauptsitz der ESO, um sich über die großen Observatorien und die aktuelle Forschung bei der Europäischen Südsternwarte zu informieren. Geboten wurde eine Vielzahl von Aktivitäten; Highlight des Tages war die Errichtung eines Modells des Hauptspiegels des European Extremely Large Telescope (E-ELT), das den Teilnehmern die einzigartige Möglichkeit bot, die Dimensionen des zukünftigen größten Teleskops der Welt mit eigenen Augen zu sehen. Die Besucher standen Schlange, um 798 Sechsecke aus Pappe mit jeweils 1,40 Metern Durchmesser, deren Form und Durchmesser denen der Spiegelsegmenten des Großteleskops entsprachen, auf dem Rasen hinter dem ESO-Hauptsitz zu einem maßstabsgetreuen Verbundspiegel anzuordnen. Wegen des starken Windes wurden die Spiegelsegmente mit Hammer und Nagel befestigt. Ein Zeitraffer-Video, aufgenommen vom Dach des ESO-Hauptgebäudes, zeigt, wie die einzelnen Segmente des Spiegels entlang markierter Konturen langsam zu dem originalgroßen Nachbau heranwuchsen. Das fertige Modell hatte einen Durchmesser von 39,3 Metern und nahm eine Fläche von beinahe 1000 Quadratmetern ein.
Im großen Hörsaal der ESO fanden derweil Liveschaltungen zum Paranal-Observatorium in Chile statt, bei denen sich die Besucher direkt mit den ESO-Astronomen vor Ort unterhalten konnten. Außerdem wurden dort Vorträge zu aktuellen astronomischen Forschungsthemen angeboten. Kinder und Eltern hatten Spaß dabei, sich mit einer Infrarotkamera fotografieren zu lassen oder die Sonne im Teleskop zu beobachten. Die Besucher konnten außerdem Ansichtskarten vom Rand des Universums an Freunde und Familie schreiben, die die ESO verschicken wird, und den Sternhimmel in einem Skyskan-Planetarium und mit Hilfe des Programms Stellarium erkunden.
Ausstellungen im ESO-Hauptgebäude widmeten sich den Observatorien der ESO: dem Very Large Telescope (VLT), dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) und dem European Extremely Large Telescope (E-ELT). Die Besucher konnten dort zudem Prototypen von Teilen für das E-ELT in Augenschein nehmen – unter anderem einen großen, deformierbaren Spiegel. Ein virtueller Rundgang durch das E-ELT, die Möglichkeit, ein echtes Hauptspiegelsegment des Teleskops zu steuern und interaktive Simulation eines der großen Transporter für die ALMA-Antennen rundeten das Angebot ab.
Die Wohltätigkeitsgruppe der ESO sorgte mit mit Speisen aus internationaler Küche, die von ESO-Mitarbeitern zubereitet wurden, für die Verpflegung der Besucher. Die Einnahmen werden an chilenische Kinderhilfsorganisationen gespendet.
Die Veranstaltung war Teil des Tages der offenen Tür 2011 des Forschungscampus Garching, an dem sich viele der dort ansässigen Institute beteiligt haben. Weitere Informationen über alle Aktivitäten auf dem Campus finden Sie hier.
Weitere Informationen
Die Europäische Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch ihre 15 Mitgliedsländer: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO betreibt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Nordchile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist der europäische Partner für den Aufbau des Antennenfelds ALMA, das größte astronomische Projekt überhaupt. Derzeit entwickelt die ESO ein Großteleskop der 40-Meter-Klasse für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren und Infrarotlichts, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird, das European Extremely Large Telescope (E-ELT).
Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsstaaten (und einigen weiteren Ländern) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.
Links
- Tag der offenen Tür 2011 bei der ESO
- Tag der offenen Tür im Forschungscampus Garching
- Die Teleskope der ESO
Kontaktinformationen
Oana Sandu
ESO, Community Coordinator
Garching, Germany
Mobil: +40 724024625
E-Mail: osandu@eso.org
Joerg Gasser (Pressekontakt Schweiz)
ESO Science Outreach Network
E-Mail: eson-switzerland@eso.org
Über die Pressemitteilung
Pressemitteilung Nr.: | eso1140de-ch |
Name: | ESO HQ Garching, Exhibition, Extremely Large Telescope |
Typ: | Unspecified : Technology : Observatory |
Facility: | Extremely Large Telescope |