Zu Hause ist, wo die Teleskope stehen

Willkommen im La-Silla-Observatorium der ESO, das seit den 1960er Jahren mehrere Teleskope beherbergt und Motiv dieses Bildes der Woche ist. La Silla liegt 600 km nördlich der chilenischen Hauptstadt Santiago auf einer Höhe von rund 2.400 Metern.

An diesem idyllischen Ort stehen aber nicht nur Teleskope. Hier leben auch die Mitarbeiter, die sie betreiben. Astronomen, Ingenieure und diverse andere Fachkräfte sind jeweils für mehrere Tage auf dem Berg, und die Gebäude im Vordergrund ermöglichen ihnen, unter den rauen Bedingungen der Atacama-Wüste zu leben, zu arbeiten und sich zu entspannen. Das Gebäude in der Mitte beherbergt u. a. Schlafräume, eine Kantine, einen Fitnessraum und ein Kino. Auf der linken Seite sehen wir Unterkünfte, in denen sich die Gast-Astronomen nach einer langen Beobachtungsnacht ausruhen können. Das lange weiße Gebäude ganz unten ist das New Operations Building, also die zentrale Leitwarte, von der aus das New Technology Telescope (NTT), das 3,6-Meter-Teleskop der ESO und das MPG/ESO-2,2-Meter-Teleskop gesteuert werden.

Diese Teleskope sind neben anderen, die auf diesem abgelegenen Berg zu finden sind, Schwergewichte in der astronomischen Welt. Auf dem höchsten Punkt des Berges steht das 3,6-Meter-Teleskop der ESO, das weltweit als eines der führenden Instrumente für die Suche nach extrasolaren Planeten bekannt ist: der High Accuracy Radial velocity Planet Searcher (HARPS). Eine weitere bahnbrechende Entwicklung ist das NTT, das einen ersten Schritt auf dem Gebiet der Aktiven Optik darstellte: Teleskopspiegel sind so schwer, dass sie sich unter ihrem eigenen Gewicht verformen. Doch mittels Aktiver Optik können wir ihre Form während der Beobachtung anpassen und so eine optimale Bildqualität erzielen.