Zur Milchstraße links ab

Die Straße zum La-Silla-Observatorium in der chilenischen Atacama-Wüste scheint auf diesem Bild der Woche hinter dem Berggipfel gleich in die Milchstraße zu münden. Sie ist von speziellen gelben Straßenlaternen gesäumt und in der Nacht ist auf ihr das Einschalten der Autoscheinwerfer nicht gestattet, da selbst schwache Lichter die Beobachtungen der Teleskope stören könnten. Dies Ort hat einen der dunkelsten Nachthimmel auf der gesamten Erde.

Die Dunkelheit, große Höhe und die damit verbundene trockene Luft auf La Silla machen es zu einem hervorragenden Standort für die Astronomie. Im Vordergrund des Bilds steht das dänische 1,54-Meter-Teleskop, das gerade seine nächtliche Arbeit verrichtet. Seine Instrumente waren an einigen bahnbrechenden Entdeckungen beteiligt. Im Jahr 2005 zum Beispiel konnten Astronomen mit ihrer Hilfe das Nachglühen eines Gammablitzes beobachten und zeigen, dass diese Blitze wahrscheinlich durch die Kollision zweier Neutronensterne ausgelöst werden. Im Jahr 2006 war das Teleskop Teil eines globalen Netzwerks, das zur Entdeckung eines Exoplaneten mit nur der fünfachen Erdmasse führte.

Am Himmel über dem Teleskop erkennt man eine Reihe interessanter Objekte. Links davon, gleich neben der Kuppel, erkennt man den schwachen, grünlichen Schimmer von Komet 252P/LINEAR. Über dem Teleskop trifft der Schwanz des Sternbilds Skorpion auf die leuchtenden Wolken der Milchstraße. Die zwei hellen Punkte gleich daneben sind Mars und Saturn. Weiter oben im Band der Milchstraße erkennt man die Dreifach-Sternsysteme Alpha- und Beta Centauri. Und ganz oben rechts erkannt man die bekannte Raute des Sternbilds Kreuz des Südens.