Die marsartige Landschaft von La Silla

Dieses Panorama aus der Kamera von ESO-Fotobotschafter Alexandre Santerne zeigt eine eher marsähnliche Landschaft. Diese trockene, rote Szene könnte genausogut auf einer anderen Welt liegen, zeigt aber in Wirklichkeit das La Silla-Observatorium, 2400 Meter über dem Meeresspiegel und am Rande des südlichen Teils der chilenischen Atacamawüste – der erste Beobachtungsstandort der ESO.

Mit über 300 klaren Nächten pro Jahr, geringer atmosphärischer Turbulenz und einem trockenen Klima bietet La Silla allerbeste Bedingungen für die bodengebundene Astronomie. Über viele Jahre hinweg war es eines der wissenschaftlich produktivsten Observatorien weltweit. Und auch heute noch liefert es jedes Jahr einen signifikanten Beitrag.

Die Hauptplattform auf La Silla, rechts im Bild, beherbergt ein ganzes Arsenal von Teleskopen, mit denen Astronomen das Universum erforschen. Das markanteste ist das 3,58-Meter-New Technology Telescope (NTT) der ESO mit seinem achteckigen Bau – das erste Teleskop weltweit mit einem computergesteuert deformierbaren Hauptspiegel – ein System, das als Aktive Optik bezeichnet wird – und das Vorreiter für viele moderne Großteleskope war, einschließlich des Very Large Telescope (VLT) der ESO auf dem Paranal. Der Standort wird auch von den ESO-Mitgliedsländer für dedizierte Projekte genutzt, wobei eine Reihe von Instrumenten zum Einsatz kommen, die über den Standort verteilt liegen, darunter das MPG/ESO 2,2-Meter, das dänische 1,54-Meter- und das TAROT-Teleskop.

Links im Bild sieht man das Schwedische-ESO Submillimeter-Teleskop (SEST) — ein 15-Meter Radioteleskop aus dem Jahre 1987 und damals das einzige große Teleskop für die Submillimeter-Astronomie auf der Südhalbkugel. Es wurde im Jahr 2003 außer Betrieb genommen und vom Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) bei der Untersuchung des kalten Universums abgelöst.