Beginn einer neuen Ära für Supernove 1987A

Vor drei Jahrzehnten beobachteten Astronomen eine der hellsten Supernovae in mehr als 400 Jahren. Diese Sternexplosion mit dem Namen SN 1987A, entdeckt am 23. Februar 1987, erstrahlte mehrere Monate lang mit der Helligkeit von 100 Millionen Sonnen.

SN1987A befand sich in der Großen Magellanschen Wolke, einer Nachbargalaxie unserer Milchstraße, und war die seit Jahrhunderten am nächsten liegende Supernovaexplosion; daher wurde sie binnen Kurzem die am intensivsten beobachtete Supernova aller Zeiten. Nachfolgende Detailbeobachtungen sowohl mit boden- wie weltraumgestützten Teleskopen während der letzten dreißig Jahre haben den Astronomen erlaubt, den Todeskampf eines massereichen Sterns in bisher nie dagewesenem Detail zu studieren: Vom Stern zur Supernova und zum Supernovaüberrest. Das hat unser Verständnis dieser explosiven Ereignisse revolutioniert.

Seit 2013 untersucht nun das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) mit seiner überragenden Auflösung bisher noch wenig erforschte Aspekte von SN 1987A. Mit Hilfe von ALMA beobachtet man die glühenden Überreste der Supernova in hoher Auflösung und untersucht dabei, wie in diesem Überrest große Mengen von Staub aus den neuen Elementen entstehen, die der Vorgängerstern erbrütet hat. Ein Teil dieses Staubs wird in den interstellaren Raum driften und dann eines Tages das Baumaterial für zukünftige Planeten neu entstandener Sterne liefern. Diese Beobachtungen legen den Schluss nahe, dass der Staub im frühen Universum durch ähnliche Supernovaexplosionen entstand.

Das Falschfarbenbild hier wurde aus Beobachtungen mit ALMA, dem NASA/ESA Hubble Space Telescope und dem NASA’s Chandra X-Ray observatory zusammengesetzt.