Mitteilung

Massimo Tarenghi mit dem Tycho-Brahe-Preis 2013 ausgezeichnet

19. März 2013

Die European Astronomical Society hat in Anerkennung seiner zentralen Rolle bei der Entwicklung der Observatorien der Europäischen Südsternwarte den Tycho-Brahe-Preis 2013 an Massimo Tarenghi vergeben, die zu der weltweit führenden Rolle von Europa in der bodengebundenenAstronomie führte.

Der Tycho-Brahe-Preis wird jährlich in Anerkennung an die Entwicklung oder Nutzung von europäischen Instrumenten oder aufgrund wichtiger Entdeckungen vergeben, die mit diesen Instrumenten erzielt wurden. Tarenghis Arbeit hat zu verschiedenen neuartigen, revolutionären Beobachtungstechniken und Methoden geführt.

Während 35 Jahren der 50-jährigen ESO-Geschichte hat Massimo Tarenghi eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Organisation gespielt, bis zu ihrem Status als großes, weltweit führendes Multifunktions-Observatorium. Tarenghi wurde 1979 als Projektwissenschaftler Mitarbeiter bei der ESO und später Projektleiter für das MPG/ESO 2.2-Meter-Teleskop, das auf La Silla errichtet wurde und betrieben wird. Dieses Teleskop ist nach wie vor in Betrieb und mit dem Wide Field Imager verantwortlich für viele Durchmusterungsprogramme und spektakuläre Bilder, die bei Astronomen in der ganzen Welt bekannt sind.

Anschließend war Tarenghi Projektmanager für das New Technology Telescope (NTT). Er und sein Team setzten die Nutzung aktiver Optik mit spektakulären Resultaten pünktlich zum „First Light“ um, das NTT eröffnete so neue Wege für zukünftige Teleskope. Die Nutzung relativ leichter, aktiv kontrollierter Optiken auf einer Alt-Azimut-Montierung wurde zur Richtschnur für das Very Large Telescope der ESO, und Tarenghi wurde 1988 zum zuständigen Projektmanager. Dieses gigantische und komplexe Projekt bis zur Fertigstellung zu bringen, erforderte ein starkes und engagiertes Management. Aber mehr als nur bei der Entwicklung einer Reihe von neuen und bahnbrechenden Teleskopen hat Tarenghi bei der Gestaltung des gänzlich neuartigen Observatoriums auf dem Cerro Paranal mitgewirkt und wurde sein erster Direktor.

Während der Entwicklung des multinationalen Atacama Large Millimeter/submillimeter Arrays hatte Tarenghi verschiedene leitende Funktionen einschließlich der des vorläufigen Direktors und des vorläufigen Projektmanagers inne, und wurde im Jahr 2003 zum Direktor – ein Posten, den er bis 2008 innehatte. Im Dezember 2008 wurde er zum Repräsentanten der ESO in Chile ernannt und wiederum war es Tarenghi möglich, in Chile die Weichen für die Standortentscheidung des European Extremly Large Telescopes zu stellen, die schließlich im Jahr 2012 beschlossen wurde, und so bei zukünftigen Ereignissen mitzuwirken.

Der Tycho-Brahe-Preis wird von der Klaus Tschira Stiftung finanziert, die durch den Physiker Klaus Tschira im Jahr 1995 als gemeinnützige Organisation gegründet wurde. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Unterstützung von Projekten aus Naturwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften sowie die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung und der Würdigung dieser Arbeitsgebiete.

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Massimo Tarengh erhält den Tycho-Brahe-Preis
Massimo Tarengh erhält den Tycho-Brahe-Preis