Pressemitteilung
NGC 4945: Milchstraße mit hellem Kern
2. September 2009
Ein heute von der ESO veröffentlichtes neues Bild zeigt eine nahegelegene Galaxie, die unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, sehr ähnlich sein dürfte. Beobachtungen zeigen, dass NGC 4945 ebenso wie die Milchstraße eine Spiralgalaxie ist, mit herumwirbelnden Spiralarmen und einer balkenförmigen Zentralregion, in deren Mitte sich ein supermassereiches Schwarzes Loch verbirgt. Allerdings ist das zentrale Schwarze Loch bei NGC 4945 aktiver als das unserer Milchstraße: Es verleibt sich beträchtliche Mengen an Materie ein und strahlt gewaltige Energiemengen ab.
Die neue Aufnahme von NGC 4945 wurde mit dem Wide Field Imager (WFI) erstellt, einer astronomischen Kamera mit besonders großem Blickfeld am 2,2-Meter MPG/ESO-Teleskop des La Silla-Observatoriums in Chile. Von der Erde aus gesehen erscheint NGC 4945 zigarrenförmig. Tatsächlich handelt es sich um eine Scheibe, die im Vergleich zu ihrem Durchmesser relativ dünn ist; zigarrenförmig erscheint sie uns, weil wir sie von der Seite sehen. In der Scheibenebene winden sich Spiralarme aus Sternen und leuchtendem Gas. Mit Hilfe spezieller optischer Filter, mit denen sich das Licht heißer Gase wie beispielsweise Wasserstoff gezielt aufnehmen lässt, lassen sich in NGC 4945 Regionen sichtbar machen, in denen neue Sterne entstehen.
Die neue Aufnahme von NGC 4945 wurde mit dem Wide Field Imager (WFI) erstellt, einer astronomischen Kamera mit besonders großem Blickfeld am 2,2-Meter MPG/ESO-Teleskop des La Silla-Observatoriums in Chile. Von der Erde aus gesehen erscheint NGC 4945 zigarrenförmig. Tatsächlich handelt es sich um eine Scheibe, die im Vergleich zu ihrem Durchmesser relativ dünn ist; zigarrenförmig erscheint sie uns, weil wir sie von der Seite sehen. In der Scheibenebene winden sich Spiralarme aus Sternen und leuchtendem Gas. Mit Hilfe spezieller optischer Filter, mit denen sich das Licht heißer Gase wie beispielsweise Wasserstoff gezielt aufnehmen lässt, lassen sich in NGC 4945 Regionen sichtbar machen, in denen neue Sterne entstehen.
Frühere Beobachtungen hatten bereits ergeben, dass NGC 4945 einen aktiven Galaxienkern besitzt. Die Kernregionen solcher aktiven Galaxien senden weit mehr Energie aus als ruhigere Galaxien wie unsere Milchstraße. Genauer gehört NGC 4945 zu den so genannten Seyfertgalaxien, einer Unterart aktiver Galaxien. Seyfertgalaxien sind nach dem US-amerikanischen Astronomen Carl K. Seyfert benannt, der 1943 erstmals Eigenschaften des Lichts bestimmter Galaxien beschrieb, die auf starke Energieerzeugung hinweisen. Nach heutiger Vorstellung beherbergt der Kern jeder größeren Galaxie ein supermassereiches Schwarzes Loch. Befindet sich in Reichweite des Schwarzen Lochs hinreichend viel Materie – Sterne, Gas und Staub –, dann haben wir es mit einer aktiven Galaxie zu tun: Das Schwarze Loch zieht die Materie an; diese heizt sich dabei auf und sendet hochenergetische Strahlung aus, insbesondere Röntgen- und Ultraviolettstrahlung. In ruhigen Galaxien wie unserer Milchstraße dagegen findet das zentrale Schwarze Loch im jetzigen Entwicklungsstadium nicht das nötige “Futter”, um aktiv zu werden.
Weitere Informationen
Das 2,2 m MPG/ESO-Teleskop wurde 1984 in Betrieb genommen und ist eine Leihgabe der Max-Planck-Gesellschaft an ESO. Sein Wide Field Imager, eine astronomische Kamera mit besonders großem Blickfeld und einem Detektor mit 67 Millionen Pixeln, liefert eine Vielzahl von Bildern, die nicht nur von wissenschaftlichem, sondern auch von ästhetischem Wert sind.
Die Europäische Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch ihre 14 Mitgliedsländer: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO betreibt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Nordchile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts. Die ESO ist der europäische Partner für den Aufbau des Antennenfelds ALMA, das größte astronomische Projekt überhaupt. Derzeit entwickelt die ESO das European Extremely Large Telescope (E-ELT) für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren und Infrarotlichts, mit 42 Metern Spiegeldurchmesser ein Großteleskop der Extraklasse.
Kontaktinformationen
Henri Boffin
ESO
Garching, Germany
Tel: +49 89 3200 6222
E-Mail: hboffin@eso.org
Rodrigo Alvarez (Pressekontakt Belgien)
ESO Science Outreach Network
und Planetarium, Royal Observatory of Belgium
Tel: +32-2-474 70 50
E-Mail: eson-belgium@eso.org
Über die Pressemitteilung
Pressemitteilung Nr.: | eso0931de-be |
Legacy ID: | PR 31/09 |
Name: | NGC 4945 |
Typ: | Local Universe : Galaxy : Type : Spiral |
Facility: | MPG/ESO 2.2-metre telescope |
Instruments: | WFI |