Norden trifft Süden

Der Blick auf dieses Bild kann einen schon etwas seekrank machen! Dieses Bild der Woche vereinigt die nördliche und südliche Hemisphäre zu einem Gesamtkunstwerk ndash; der gesamte Nachthimmel auf einem die Augen verwirrenden Bild – etwas, das man im echten Leben nicht zu sehen bekommt.

Um dieses Bild zu erstellen, haben die beiden Fotografen Petr Horálek und Juan Carlos Casado zwei Bilder gleichzeitig aufgenommen, an zwei Observatorien, die auf der gleichen geografischen Breite der nördlichen und südlichen Hemisphäre der Erde liegen. Die obere Hälfte wurde vom Roque-de-los-Muchachos-Observatorium des Instituto de Astrofísica de Canarias auf La Palma auf den Kanaren aus aufgenommen – 29° nördlich des Äquators. Die untere Hälfte hingegen stammt vom La-Silla-Observatorium der ESO in der chilenischem Atacama-Wüste auf 29° südlicher Breite. Digital zusammengefügt, stellen sie ein lückenloses Abbild des gesamten Nachthimmels dar.

Eines der bemerkenswerten Merkmale auf diesem Bild ist der schwache weiße Schein, der vertikal in der Bildmitte verläuft. Dabei handelt es sich um das Zodiakallicht, das von Staubteilchen in der Ebene unseres Sonnensystems hervorgerufen wird, die das Sonnenlicht reflektieren. Man sieht es nur in Gegenden mit extrem dunklem Nachthimmel und ohne Lichtverschmutzung. Mittendrin im nördlichen Zodiakallicht leuchtet der Planet Venus.

Das untere Bild zeigt verschiedene der Teleskope auf La Silla, einschließlich des 1-Meter-Schmidt-Teleskops der ESO im Vordergrund. Der glänzende Spiegel, den man kopfüber am oberen Bildrand erkennt, ist Teil des Cherenkov Telescope Array (CTA), einer Gruppe von Gammastrahlenteleskopen, die einige der energiereichsten Phänomene im Universum untersuchen. Ein zweites Array wird gemäß eines Vertrags zwischen dem CTA-Observatorium und der ESO auf der Südhalbkugel ganz in der Nähe des Paranal-Observatoriums der ESO errichtet.

Links

• Rektangularprojektion des Bildes
• Interaktive 360º-Version des Bildes
• Sphärische Projektion des Bildes