ALMA kundschaftet neue Planetenkinderstube aus

Dieses Bild des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) zeigt MWC 758, einen jungen Stern, der sich seiner Reife – sprich der Hauptreihe – nähert und der von unregelmäßigen, verknoteten Ringen aus kosmischem Staub umgeben ist. Drei der Ringe sind hier sichtbar. Was ungewöhnlich ist: Die Ringe sind elliptisch und nicht perfekt kreisförmig, was dies zur ersten Entdeckung einer elliptischen protoplanetaren Scheibe mit ALMA macht!

Die beiden Ringe innen und außen enthalten jeweils besonders helle Verdickungen, die als gelbe Bögen erscheinen. Zusätzlich sieht man auch eine Andeutung von Spiralarmen innerhalb der Staubscheibe, sowie eine staubfreie Zentralregion, die leicht aus der Mitte versetzt ist. Dies sind alles Dinge, die auf die Anwesenheit von noch nicht erkennbaren Planeten hindeuten. Sobald sich Planeten bilden, beeinflussen diese durch ihre Gravitation die Scheibe und hinterlassen damit verräterische Strukturen. Darüber können die Astronomen in Systemen wie MWC 758 nicht nur auf die Anwesenheit von verborgenen Planeten schließen, sondern sogar ihre Masse, Position und Umlaufbahn abschätzen.

Dies hier ist ein wunderschönes Beispiel für die Leistungsfähigkeit von ALMA bei der Suche nach Planeten. Durch die Beobachtung solcher Staubscheiben mit Hilfe von ALMA können die Wissenschaftler die allerersten Stadien der Planetenentstehung untersuchen und daraus lernen, wie sich solche System bilden und entwickeln. Indem wir Planetensysteme in unserer kosmischen Umgebung studieren, gewinnen wir auch ein besseres Verständnis unseres eigenen Sonnensystems und wir erfahren, wie es sich entwickelt hat und zu unserer kosmischen Heimat wurde.