Elektra: Ein neuer Dreifachasteroid

Astronomen haben einen neuen Mond entdeckt, der (130) Elektra umkreist, einen Asteroiden des Hauptgürtels. Das Team unter Leitung von Bin Yang von der ESO in Santiago de Chile konnte ihn in einer direkten Abbildung mittels des   SPHERE-Instruments mit extremer Adaptiver Optik nachweisen, das am Hauptteleskop 3 des Very Large Telescope am Paranal-Observatorium der ESO in Chile installiert ist. Dieser neue Kleinstmond von (130) Elektra hat einen Durchmesser von ca. 2 Kilometern und wurde provisorisch mit der Bezeichnung S/2014 (130) 1 belegt, was (130) Elektra zu einem Dreifachsystem macht. Unter Ausnutzung der überragenden Empfindlichkeit und Winkelauflösung des SPHERE-Instrumentes konnte das Team noch ein weiteres Dreifach-Asteroidensystem im Hauptgürtel ausfindig machen: (93) Minerva.

Asteroiden sind die Überbleibsel der Bausteine, aus denen sich die erdähnlichen Planeten im Frühstadium unseres Sonnensystems gebildet haben. Das Studium von Asteroiden mit mehreren Satelliten ist insofern interessant, als die Mechanismen ihrer Entstehung Informationen über die Entstehung von Planeten liefern, die auf keinem anderen Wege gefunden werden können.

Mittels der mit SPHERE gewonnenen Daten konnte das Team schlussfolgern, dasa beide Asteroiden, (130) Elektra und (93) Minerva, durch einen erosiven Zusammenstoß entstanden sind, bei dem zwei Objekte etwa gleicher Größe in einem stumpfen Winkel zusammenstoßen. Bei einem solchen Zusammenstoß können nicht unerhebliche Mengen an Material abgespalten werden, die dann als Satelliten eines der Ursprungskörper enden können. Im vorliegenden Fall wird diese Theorie durch den geringen Abstand der Satelliten von ihren Ursprungskörpern, dem großen Massenverhältnis zwischen den Kleinstmonden und dem Hauptkörper, sowie derselben Zusammensetzung von beiden gestützt.