Der Bau von VISTA, dem weltweit größten Durchmusterungsteleskop
Die ESO wird in diesem Jahr 50 Jahre alt, und um dieses wichtige Jubiläum zu feiern, werfen wir einen Blick in unsere Vergangenheit. Während des gesamten Jahres wird einmal pro Monat ein spezielles „Damals und Heute“-Bild der Woche illustrieren, wie sich die Dinge auf La Silla, am Paranal-Observatorium, in den ESO-Büros in Santiago de Chile und am Hauptsitz der ESO in Garching bei München über die Jahrzehnte verändert haben.
Seit Dezember 2009 durchmustert das Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) den südlichen Himmel vom Paranal-Observatorium der ESO in Chile aus. Unser Fotografienpaar zeigt diesen Monat das VISTA-Teleskop während des Baus und in den heutigen Tagen.
Das ältere Bild, aufgenommen in der zweiten Jahreshälfte von 2004, zeigt das Gebäude des Telskops im Bau. Das Skelett des Schutzbaus ist auf der kreisförmigen Basis sichtbar, umgeben von einem nur zwischenzeitlich montierten Gerüst. VISTA steht auf einem Gipfel ungefähr 1500 Meter nordöstlich vom Cerro Paranal, dem Standort vom Very Large Telescope der ESO. Der Gipfel wurde um fünf Meter auf 2518 Meter Höhe erniedrigt, um eine etwa 4000 Quadratmeter große Plattform für den Bau zu schaffen.
Das heutige Bild zeigt das vollständige VISTA-Teleskop. Der Teleskopschutzbau hat 20 Meter Durchmesser und schützt das Teleskop vor Wind und Wetter. Zwei Gleittore bilden den Spalt, durch den das Teleskop beobachtet. Der Windschutz kann bei Bedarf zum Schließen von Teilen des Spalts ausgefahren werden. Zusätzliche Öffnungen im Schutzbau ermöglichen eine Kontrolle der Belüftung während der Nacht. Der im Bild sichtbare Anbau beherbergt Instandhaltungsgeräte und eine Anlage, um die dünne reflektierende Silberbeschichtung des Teleskopspiegels zu erneuern.
VISTA arbeitet im Nahinfrarotbereich mit einer drei Tonnen schweren 67-Megapixel-Kamera. Sein großer Spiegel, das große Gesichtsfeld und die sehr empfindlichen Infrarotdetektoren machen es zum weltweit größten Durchmusterungsteleskop.
VISTA wurde durch ein Konsortium von 18 Universitäten iin Großbritannien, angeführt von der Queen Mary University of London konzipiert und entwickelt und ging als Sachleistung und als Teil der Beitrittsvereinbarung Großbritanniens an die ESO. Das Projektmanagement für die Teleskopauslegung und den Bau hielt das britische Astronomy Technology Centre (UK ATC) des Science and Technology Facilities Council (STFC) inne.
Links
- Die historische Aufnahme
- Die aktuelle Aufnahme
- Vergleichsbild von historischer und heutiger Aufnahme
- Weitere Informationen über VISTA
Bildnachweis
ESO
Über das Vergleichsbild
ID: | potw1243a |
Veröffentlichungsdatum: | 22. Oktober 2012 10:00 |