Mitteilung
Bekanntgabe der Gewinnerin des europäischen Journalismuspreises für Astronomie 2014
2. Februar 2015
Louise Mayor hat den europäischen Journalismuspreis für Astronomie 2014 gewonnen. Ihr Preis ist eine Reise zum Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) im Norden Chiles — einem der modernsten Observatorien, das Strahlung von den kältesten Objekten des Universums erforscht. Der Gewinnerbeitrag untersucht die Frage nach der direkten Detektion von Gravitationswellen mit einer Technik, die Pulsare mit Radioteleskopen studiert.
Der Artikel mit dem Namen „Hunting Gravitational Waves Using Pulsars“ („Auf der Jagd nach Gravitationswellen mit Pulsaren“) wurde in der Oktober-Ausgabe 2014 von Physics World veröffentlicht, dem Magazin für Mitglieder des Institute of Physics. Er wurde außerdem in einem kurzen Film dargestellt.
Als Redakteurin von Physics World hilft Louise Mayor Physikern und Wissenschaftlern dabei, die aktuellsten Geschichten aus unterschiedlichen Gebieten der Physik aufzuschreiben. Bevor sie 2010 zu Physics World kam, hat Mayor über Farbstoffsolarzellen an der Universität Nottingham promoviert.
“Ich freue mich sehr, dass ich diesen Preis gewonnen habe. Mein Artikel handelt von den Bemühungen Gravitationswellen mithilfe von Radioteleskopen-Beobachtungen von entfernten Pulsaren zu detektieren. Von dieser Methode habe ich letztes Jahr das erste Mal gehört und wurde neugierig, so dass ich das Jodrell Bank-Observatorium besucht habe, um anderen davon berichten zu können. Ich kann es kaum erwarten ALMA zu besuchen und einen Nachthimmel zu sehen, der mehr Sterne hat als ich jemals zuvor gesehen habe. Ich bin auch gespannt auf die Erfahrung der eigenartigen Effekte der Höhenlage und darauf, welche kosmischen Fragen die Wissenschaftler dort versuchen zu beantworten“, sagt Mayor als sie die Neuigkeiten erfahren hat.
Die Jury bestand aus Vertretern der Europäischen Südsternwarte, dem Science and Technology Facilities Council, der Royal Astronomical Society und der Association of British Science Writers. Sie haben alle Beiträge von Blogeinträgen bis zu Fernsehnachrichten bewertet. Mit dem freiberuflichen Wissenschaftsjournalist Colin Stuart und Emilie Martin, Bereichsredakteurin von Ciel & Espace, haben zwei weitere Autoren die Aufmerksamkeit der Jury erregt.
Stuarts Beitrag „Life in the Solar System“ erschien als einer der Schwerpunktsartikel in Ausgabe 30 des All About Space-Magazins und handelt von aktuellen und zukünftigen europäischen Missionen, die nach Leben im Sonnensystem suchen. Martin hat ihren Artikel „India Bets on ist Astronomers“ für das kürzlich neu eingeführte First Light-Magazin verfasst. Obwohl die Jury befand, dass das Thema nicht für den Preis geeignet war, da er von indischer Astronomie handelt, haben sie besonders die Qualität des tiefgreifenden Journalismus gelobt.
Im bereits dritten Jahr des europäischen Journalismuspreises für Astronomie sollen hervorragende Arbeiten aus dem Gebiet von sowohl professionellen Journalisten als auch Studenten der Astronomie und des Journalismus gewürdigt werden. Der Preis wird von der ESO und dem Science and Technology Facilities Council (STFC) in Zusammenarbeit mit der Royal Astronomical Society und der Association of British Science Writers verliehen.
Weitere Informationen
ESO
Die Europäische Südsternwarte (engl. European Southern Observatory, kurz ESO) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch 16 Länder: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO verfügt über drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Chile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist einer der Hauptpartner bei ALMA, dem größten astronomischen Projekt überhaupt. Auf dem Cerro Armazones unweit des Paranal errichtet die ESO zur Zeit das European Extremely Large Telescope (E-ELT) mit 39 Metern Durchmesser, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird.
STFC
Der Science and Technology Facilities Council hält das Vereinigte Königreich an vorderster Front internationaler Wissenschaft und geht einige der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft wie den zukünftigen Energiebedarf, die Überwachung und das Verständnis des Klimawandels und die globale Sicherheit an.
Der Council hat ein breitgefächertes wissenschaftliches Arbeitsspektrum und arbeitet mit akademischen und industriellen Institutionen zusammen, um seine Erfahrungen in Materialwissenschaften, weltraum- und bodengebundener Astronomie, Laserwissenschaften, Mikroelektronik, Halbleitertechnik, Teilchen- und Nuklearphysik, alternativer Energieerzeugung, Radio- Kommunikation und Radar zu teilen.
Das STFC betreibt und unterhält experimentelle Anlagen von Weltrang, unter anderem:
- In Großbritannien: ISIS, eine gepulste Neutronenquelle, die Central Laser Facility und LOFAR. STFC ist außerdem der Haupteigner der Diamond Light Source Ltd.
- In Übersee: Teleskope auf La Palma und Hawaii
Es ermöglicht britischen Wissenschaftlern den Zugriff auf internationale Wissenschafts-Anlagen inklusive dem European Laboratory for Particle Physics am CERN, dem Institute Laue Langevin (ILL), der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) und der Europäischen Südsternwarte (ESO).
Das STFC engagiert sich umfangreich mit in der Öffentlichkeitsarbeit. Es nutzt seine führende Forschungsarbeit zur Inspiration und Begeisterung von Schulen und der allgemeinen Öffentlichkeit, um die Einflüsse und die Vorteile von Forschungsthemen auf die Gesellschaft aufzuzeigen.
Das STFC ist einer von sieben öffentlich finanzierten Forschungsräten. Es ist ein unabhängige öffentliche Einrichtung des Department for Business, Innovation and Skills (BIS).
Dem STFC auf Twitter folgen: @STFC_Matters
Royal Astronomical Society
Die Royal Astronomical Society (RAS, www.ras.org.uk), gegründet im Jahr 1820, unterstützt und fördert die Forschung im Bereich der Astronomie, des Sonnensystems, der Geophysik und eng verwandten Bereichen der Wissenschaft. Die RAS veranstaltet wissenschaftliche Tagungen, publiziert internationale Forschungs- und Pressejournale, honoriert herausragende Leistungen mit Medaillen und Preisen, unterhält umfangreiche Bibliotheken, unterstützt Ausbildungsprogramme mit Zuwendungen und öffentlichen Veranstaltungen und repräsentiert das Thema Astronomie auf nationaler und internationaler Ebene. Sie hat mehr als 3500 Mitglieder (Fellows), etwa ein Drittel davon außerhalb Großbritanniens, darunter wissenschaftliches Personal an Universitäten, Observatorien und Labors sowie Astronomiehistoriker und andere.
Association of British Science Writers
Die Association of British Science Writers (ABSW) ist eine professionelle Vereinigung von Wissenschaftsjournalisten aus Großbritannien. Ihre 800 Mitglieder verfassen sowohl Zeitungsartikel, als auch Bücher oder Fernsehbeiträge. Die SBSW vergibt den britischen Preis für Wissenschaftsjournalismus, die landesweite Konferenz von Wissenschaftsjournalisten und unterstützt Berufseinsteiger bei der Erweiterung ihrer Fähigkeiten. Die ABSW ist führendes Mitglied der World Federation of Science Journalists und ist in die Verbreitung von Wissenschaftsjournalismus in Entwicklungsländern beteiligt.
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ESO education and Public Outreach Department
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Robert Massey
Royal Astronomical Society
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Martin Ince
Association of British Science Writers
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