Mitteilung
SAURON erhält den Group Achievement Award 2013 der Royal Astronomical Society
Drei ESO-Mitarbeiter und ein ehemaliger ESO-Stipendiat unter den Teammitgliedern
4. Juli 2013
Die Royal Astronomical Society (UK) hat die RAS "A"-Gruppenauszeichnung dem SAURON-Team verliehen, zu dem sowohl Tim de Zeeuw, Harald Kuntschner und Eric Emsellem von der ESO als auch der ehemalige ESO-Stipendiat Davor Krajnović gehören. Der Preis wird an Gruppen vergeben, die einen herausragenden Beitrag auf dem Gebiet der Astronomie geleistet haben. Die Verleihung fand am 3. Juli 2013 auf dem britschen National Astronomy Meeting 2013 in St. Andrews (Schottland) statt.
SAURON ist ein integraler Feldspektrograf mit einem Gesichtsfeld von 33 x 44 Bogensekunden, der am Observatoire de Lyon eigens für das 4,2-Meter-William Herschel-Teleskop am Roque de los Muchachos-Observatorium auf La Palma (Spanien) gebaut wurde. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Gruppe, die das SAURON-Projekt ins Leben gerufen hat, war die Entstehung elliptischer Galaxien durch die genaue Beobachtung naher Objekte zu verstehen.
Die SAURON-Initiative kombiniert eine optimierte Instrumentenbauweise mit geschickten Analyse- und Modellierungsmethoden für die Interpretation der Ergebnisse sowie einem hohen Grad an Organisation der Zusammenarbeit. Das SAURON-Team hat sich auf die Beobachtung einer repräsentativen Auswahl an Objekten, bestehend aus 72 frühen Galaxien (elliptische, linsenförmige und Sa-Spiralgalaxien), konzentriert. Das Folgeprojekt ATLAS3D erweiterte diese Arbeiten, um eine volumenbegrenzte Auswahl an Objekten zu analysieren, die 260 elliptische und linsenförmige Galaxien umfasst.
Zu den wissenschaftlichen Höhepunkten des SAURON-Projektes zählen unter anderem der eindeutige Fund einer Korrelation zwischen dem Verhältnis von Masse zu Leuchtkraft und der Geschwindigkeitsdispersion, die in einem direkten Zusammenhang mit dem Anteil an dunkler Materie in frühen Galaxien steht. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass in einem erheblichen Teil der frühen Galaxien warmes Gas einen externen Ursprung hat. Eine neue kinematischen Klassifizierung der frühen Galaxien basiert auf einer Näherung für den spezifischen Drehimpuls, was wiederum darauf hinweist, dass langsame und schnelle Rotatoren physikalisch unterscheidbar sind und zeigt deutlich, dass junge Sternpopulationen in schneller rotierenden frühen Galaxien mit geringerer Masse vorherrschend sind.
SAURON ist seit 1999 ein privates Instrument am William-Herschel-Teleskop und wird nach wie vor von Wissenschaftlern aus dGroßbritannien, den Niederlanden und Spanien verwendet. Es ist der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft auf kollaborativer Basis zugänglich.
Weitere Informationen
Die Preisträger des SAURON-Teams sind: M. Cappellari, R.L. Davies (Oxford University), R. Bacon (Observatoire de Lyon), E. Emsellem, H. Kuntschner, D. Krajnović (Europäische Südsternwarte, ESO), P.T. de Zeeuw (ESO und Sterrewacht Leiden), J. Falcón-Barroso (Instituto de Astrofisica de Canarias), R.M McDermid (Gemini Observatories), R.F. Peletier (Kapteyn Astronomical Institute Groningen), M. Sarzi (University of Hertfordshire), R.C.E. van den Bosch und G. van de Ven (Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg).
Assoziierte Mitarbeiter und ehemalige Teammitglieder beinhalten außerdem: M. Bureau (Oxford University), C.M. Carollo (ETH Zürich), Y. Copin (Institut de physique nucléaire de Lyon), H. Jeong (Yonsei University), G. Monnet (ESO), B. Miller (Gemini Observatory), N. Scott (Oxford University), K. Shapiro-Griffin (Northrop Grumman Aerospace Systems), E. Verolme (Sterrewacht Leiden) und A. Weijmans (Dunlap Institute for Astronomy & Astrophysics).
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