8. November 2012
Wenn Menschen im Ruhestand sind, beginnen sie oft ein neues Hobby, um sich die Zeit zu vertreiben, wie zum Beispiel Malen oder Angeln. Astronomen haben kürzlich zwei “pensionierte” Sterne (Weiße Zwerge) im Zentrum dieses schönen Nebels entdeckt, die mit der Bildhauerei begonnen haben! Die rotfarbenden Materiestrahlen (sogenannte Jets), die aus beiden Seiten des Nebels herausschießen, sind durch den Tanz der beiden alternden Sterne “S”-förmig verdreht.
Wenn ein sonnenähnlicher Stern seinen gesamten Brennstoff verbrannt hat, beginnt er, in sich zusammenzustürzen. Das Material des Sternenkerns endet dabei als fest zusammengequetschte kleine, schwere Kugel. Diesen Ball bezeichnet man als Weißen Zwergstern. Der Stern verliert außerdem seine äußeren Gashüllen, die hinaus in den Weltraum schweben. Das Gas erzeugt einen sogenannten Planetarischen Nebel – schöne Wolken rund um die Weißen Zwerge, so wie die auf diesem neuen Foto.
Es passiert nicht oft, dass Astronomen zwei Weiße Zwerge entdecken, die einander umkreisen. Astronomen nennen das ein “Doppelsternsystem". Es ist aber noch ungewöhnlicher, dass sie so nah beieinander sind! Die Astronomen erwarteten außerdem, dass in einem Doppelsternsystem aus Weißen Zwergen die Sterne zig Jahre benötigen, bis sie einen vollständigen Umlauf umeinander beendet haben. Aber diese beiden benötigen dafür gerade mal etwas mehr als einen Tag!
Da diese zwei Sterne umeinander "tanzen", beeinflusst ihre Bewegung das Verhalten der Jets und bringt sie dazu, sich S-förmig zu verdrehen. Die Astronomen haben viele Jahre damit verbracht sich zu fragen, wie diese irren S-förmigen Jets wohl entstanden sind, und jetzt endlich wissen sie es!
Coole Tatsache: Ein Stück aus einem Weißen Zwerg von der Größe eines Zuckerwürfels würde etwa das Gleiche wiegen wie ein Nilpferd!