Eine überraschende Superblase
Diese farbenprächtige neue Ansicht zeigt die Sternentstehungsregion LHA 120-N44 [1] in der Großen Magellanschen Wolke, einer kleinen Begleitgalaxie der Milchstraße. Das Bild kombiniert Aufnahmen in sichtbaren Licht vom MPG/ESO 2.2-Meter-Teleskop am La Silla-Observatorium der ESO in Chile mit Infrarot- und Röntgendaten von Satelliten-Observatorien.
Im Zentrum dieser sehr gas- und staubreichen Region voller junger Sterne liegt der Sternhaufen NGC 1929. Die massereichen Sterne dort produzieren intensive Strahlung und stoßen Materie bei hoher Geschwindigkeit als Sternwinde aus. Sie spurten durch ihr kurzes aber strahlend helles Leben bis zur Explosion als Supernova. Die Sternwinde und Supernova-Schockwellen haben eine riesige Aushöhlung im umgebenden Gas geformt, die man als Superblase bezeichnet.
Beobachtungen mit dem Röntgenobservatorium Chandra der NASA (hier in blau gezeigt) enthüllen heiße Regionen, die durch die Sternwinde und Schockwellen entstehen, während Infrarodaten des Spitzer Space Telescopes (gezeigt in rot) deutlich machen, wo sich Staub und kühleres Gas befinden. Das (in gelb gezeigte) sichtbare Licht vom MPG/ESO 2.2-Meter-Teleskop zeigt heiße, junge Sterne sowie das sie umgebende leuchtenden Gas und den dunklen Staub.
Die Kombination dieser unterschiedlichen Datensätze erlaubt Astronomen das Lösen eines Rätsels: Warum erzeugen N44 und vergleichbare Superblasen so starke Röntgenstrahlung? Die Antwort scheint zu sein, dass zwei zusätzliche Quellen starker Röntgenstrahlung existieren. Supernova-Schockwellen, die die Wände der Aushöhlung bestrahlen, und heißes Material, das von den Wänden verdampft. Die Röntgenemission von Rand der Superblasen kann man deutlich im Bild erkennen.
Links
Endnote
[1] Die Bezeichnung bedeutet, dass dieses Objekt in einem Katalog von Sternen und Nebeln mit H-Alpha-Emmision in der Magellanschen Wolke enthalten ist, der im Jahr 1956 durch den amerikanischen Astronomen und Astronauten Karl Henize (1926-1993) zusammengestellt und veröffentlicht wurde. Der Buchstabe „N“ besagt dabei, dass es sich um einen Nebel handelt. Das Objekt wird häufig einfach N44 bezeichnet.
Bildnachweis:Optical: ESO, X-ray: NASA/CXC/U.Mich./S.Oey, IR: NASA/JPL
Über das Bild
ID: | potw1236a |
Sprache: | de-at |
Typ: | Beobachtung |
Veröffentlichungsdatum: | 3. September 2012 10:00 |
Größe: | 3600 x 2874 px |
Über das Objekt
Name: | LHA 120-N 44, NGC 1929 |
Typ: | Local Universe : Nebula : Type : Star Formation |
Entfernung: | 150000 Lichtjahre |
Constellation: | Dorado |
Bildschirm-Hintergrundbilder
Koordinaten
Position (RA): | 5 21 37.98 |
Position (Dec): | -67° 54' 42.75" |
Field of view: | 25.28 x 20.18 arcminutes |
Orientierung: | Die Nordrichtung liegt 0.1° rechts zur Vertikale |
Farben & Filter
Spektralbereich | Teleskop |
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Röntgenstrahlung | Chandra X-ray Observatory |
Optisch | MPG/ESO 2.2-metre telescope WFI |
Infrarot | Spitzer Space Telescope |